Lichtquellen (Dauerlicht / Systemblitz / Studioblitz)
Nachdem wir uns im vorherigen Betrag mit dem Hintergrund auseinander gesetzt haben, geht es in diesem Beitrag um die Lichtquelle… Sicher gibt es unendlich viele Möglichkeiten, im Heimstudio ein Model auszuleuchten. Schauen wir uns aber die Umgebung an, ist schnell klar, welche Probleme auftreten können. Diese Probleme im Vorfeld zu erkennen und möglichst abzustellen ist unser Ziel. Schaut Euch einmal um und prüft folgende Punkte:
- Ist der Raum groß genug für das Shooting? Klar, nicht immer hat man die Möglichkeit einen großen Raum nutzen zu können. Wichtig ist hier nur, das der Raum groß genug ist und Euch bewußt ist, welche Probleme durch Lichtreflexionen in kleinen Räumen entstehen.
- Aus welcher Richtung fällt Tageslicht ein? Kann das Tageslicht in das Shooting einbezogen werden oder sollte der Raum abgedunkelt werden? Wenn ihr das vorhandene Licht nicht mit in das Shooting einbeziehen möchtet, ist es notwendig den Raum so gut wie möglich abzudunkeln. Perfekt ist es, wenn am Model so viel Licht vorhanden ist, dass der Autofokus noch funktioniert, mehr nicht. Dazu lässt sich perfekt das Einstelllicht am Studioblitz nutzen.
- Welche Fahrben haben die Wände und die Decke? Um einen Farbstich im Bild zu vermeiden wäre es nützlich, wenn alle Wände grau wären 😉 Okay, wenn das nicht geht, dann sollten bunte Flächen möglichst abgedeckt werden. Das könnt ihr mit einem Faltreflektor erreichen, indem ihr die schwarze Fläche zum Model richtet.
Ist der Raum soweit vorbereitet gilt es das Licht aufzubauen. In diesem Beitrag geht es darum, mit wenig Kosten, viel zu erreichen und so beziehen wir doch einmal ein paar Ideen in diesen Beitrag ein, wenn es um Licht geht.
Dauerlicht
Die am einfachsten zu beherschende Lichtquelle ist das Dauerlicht. Warum? Ihr könnt sofort beurteilen wohin wieviel Licht fällt und welche Bereiche abgeschattet werden. Wenn es bei euch aber nicht um Videos, sondern um die Fotografie geht, überwiegen sicher eher die Nachteile von Dauerlichtquellen. Wollt ihr euer Model gut ausleuchten wird entsprechend viel Licht benötigt. Bei Verwendung von Quarzlicht entsteht, bei entsprechender Leistung der Quatz Lichtquelle, viel Wärmeleistung. Das helle Licht und die extreme Wärmestrahlung ist nicht besonders angenehm für das Model und das sollte sich pudelwohl bei euch fühlen. Weniger problematisch ist das neuere LED Dauerlicht. LED Dauerlicht Lampen werden in verschiedenen Leistungen und Farbtemperaturen von 3200K und 5400K angeboten. Leider können wir zu den LED Leuchten nicht viel berichten, da wir diese noch nicht getestet haben. Generell gibt es keinen guten Grund für Dauerlichtquellen, lassen wir einmal Bilder, bei denen ihr bewußt Bewegungsunschärfe benötigt, beiseite.
Systemblitz
Wir sind bekennende Fans von Systemblitzen. Der Systemblitz wird gerne unterschätzt – richtig angewendet und mit dem entsprechenden Zubehör leistet der Systemblitz extrem gute Dienste. Um mehr aus dem Systemblitz herauszuholen, sind Systemblitzhalter nötig. Der Systemblitzhalter hat eine entsprechende Aufnahme für das Blitzlicht und den Lichtformer. Somit stehen euch, wie bei einem Studioblitz, extrem viele Möglichkeiten zur Verfügung, das richtige Licht-Setup für euer Model zu finden. Da es in diesem Beitrag um das Licht in einem Heimstudio geht, ist die Blitzleistung, die ein Systemblitz bietet, vollkommen ausreichend. Hier ist weniger oft mehr! In Kombination mit einem Funkauslöser ist eine Systemblitz eine ideale Ergänzung zum Studioblitz. Auf dem Beitragsbild zum Heimstudio seht ihr einen Systemblitz mit einem Spotaufsatz als Aufhelllicht für die Haare des Models.
Studioblitz
Eine Studioblitzleuchte wurde speziell für genau diesen Einsatz entwickelt und ist somit optimal für den Einsatz im Heimstudio geeignet. Auf dem Zubehörmarkt befinden sich viele Zubehörteile wie Lichtformer, Funkblitzauslöser und Stative. Wichtig ist hier ein stabiels Stativ zu nutzen, damit ihr eine schnelle und problemlose Verstellung der Blitzgeräte/Lichtformer vornehmen könnt.
Welche Leistung sollte der Studioblitz haben? Falls ihr in kleineren Räumen euer Studio aufbaut, achtet bitte darauf, dass der Blitz weit genug nach unten geregelt werden kann. Je weiter ihr mit der Blitzleistung runter kommt, desto flexibler seid ihr beim Licht-Setup! Schaut euch gern einmal die DM2 Typen von Jinbei an. Hier ist eine Blitzleistenregelung von 1/64 möglich. Das bedeutet, dass der Jinbei DM2-200 von 150Ws bis auf 2,3Ws abgeregelt werden kann. Wow! Gut für den Einstieg finden wir auch die VE-Serie von Walimex. In der Excellence Version ist ein 2,4GHz Funkempfänger für die Auslösung schon im Blitz verbaut. Steckt ihr den entsprechenden Sender auf eure Kamera, kann die Verkabelung somit entfallen. Hier ist eine Blitzleistenregelung bis 1/32 möglich. Wenn wir von 1/64 oder 1/32 sprechen, ist dies auf die Blende 1 (volle Leistung) bezogen. Im nächsten knackig kurzen Beitrag gehen wir auf die Frage „Welches Stativ wohl geeignet sein könnte“ ein.
Have Fun!